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Kräuterbuschel

Im letzten Jahr habe ich einfach so mal wieder eine Kräuter- oder auch Weihbuschel gemacht. Das ist hier in Bayern ziemlich verbreitet. Normalerweise werden diese Buschen an Maria Himmelfahrt [15. August] in der Kirche geweiht, darauf habe ich jedoch verzichtet.

Die Tradition der Kräuterbüschel entspringt heidnischen Zeiten, zu derer bereits im Sommer Kräuter gesammelt wurden, die man im Winter brauchen konnte. Je nach Quelle werden unterschiedliche Kräuter hineingebunden. Bei mir sind es unter anderem Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian und verschiedene Getreidesorten.

Mit Kräutern – sowohl der Kräuterkunde sowohl dem Kräutersammeln – befasse ich mich schon längere Zeit. Für mich ist das eine schöne Möglichkeit, mich in der Natur aufzuhalten. Zudem habe ich mittlerweile ein wirklich tolles Kräuterbeet im Nutzgarten vor dem Haus angelegt. Neben Thymian und Oregano, Pfefferminz und Lavendel, Melisse und Salbei finden sich unter anderem Rosmarin, Koriander, Estragon und Dill. Die Klassiker Schnittlauch und Petersilie dürfen aber natürlich auch nicht fehlen…. eine Vielzahl dieser Kräuter ist in meiner Kräuterbuschel gelandet. Bei einem Spaziergang habe ich die Wildkräuter gesammelt. Dies ist für mich regelrecht meditativ.

Weitere Infos zu den Weihbuscheln könnt Ihr unter anderem hier nachlesen. Ich finde es immer wieder spannend, mich mit Brauchtum zu befassen.

Garten am Stern Illertissen [Wanderlust]

Werbung ohne Auftrag. Während der Pflanzsaison gehe ich gerne mal in die Staudengärtnerei Gaissmayer in Illertissen. Diese ist überregional bekannt und hat ein wirklich tolles Sortiment. Zierstauden, Gräser und Kräuter finden sich in vielen Varianten. Vieles kann man hier in Bioqualität erwerben. Neben Gewächshäusern, wo die Pflanzen thematisch geordnet zum Verkauf stehen, gibt es auch ein Freigelände mit Schaugarten.

Ein besonderes Highlight für mich ist der „Garten am Stern“ direkt am Parkplatz der Gärtnerei. Bekanntermaßen mag ich ja vor allem asiatisch inspirierte Gärten. Dieses versteckte Juwel – umgeben von Bretterwänden – ist genau das richtige für eine kleine Auszeit. Die Farbwahl ist richtig schön zurückhaltende. Hauptsächlich Grüntöne in verschiedensten Abstufungen, dazu weiß Blüten, die zart ins rosafarbene wechseln. Genau das richtige also nach einer wirklich anstrengenden Arbeitswoche.

Dank eines kurzen Regenschauers hatte ich den kleinen Garten komplett für mich alleine. Neben heimischen Pflanzen wie der Birke gibt es auch Exoten wie einen Gingko zu entdecken. Dazu Gräser, Farne und Kiefern – viele Pflanzen kenne ich auch aus japanischen Gärten.

Der Garten in Illertissen wurde vom regionalen Garten- und Landschaftsbauunternehmen Bergles & Schauer geplant und angelegt. Er ist deutlich weniger formal als ein klassischer japanischer Garten. Das gefällt mir persönlich echt gut, weil ich hier nicht das Gefühl habe, permanent vorsichtig sein zu müssen….

Smudge Sticks – Räuchern mit Kräutern aus dem Garten [DIY]

Werbung ohne Auftrag. Nach dem vielen Regen der letzten Wochen können wir aktuell wieder jede Menge Sonnenschein und warme Temperaturen genießen. Die Kräuter in meinen Beeten explodieren geradezu! Das kommt mir gerade recht, um meine Idee selbst gemachter Smudge Sticks umzusetzen.

Meine Eltern wissen nun auch, was es mit Räuchern und Smudge Sticks so auf sich hat. Sie waren nämlich grade da, als ich mir die Kräuter geschnitten und vorbereitet habe. Mama hat mich zwar gefragt, was hier so stinke, war dann aber auch durchaus interessiert, was ich da so bastle. In meiner Familie bin ich ja eher so der Hippie und kenne mich verhältnismäßig gut mit Kräutern aus. So konnte ich mal wieder über meine liebsten Teekräuter fachsimpeln…

Für meine selbstgemachten Räuchersticks habe ich Thymian, Lavendel, Rosmarin und Salbei kombiniert. Diesen werden beruhigende und ausgleichende, aber auch desinfizierende, stärkende und klärende Eigenschaften zugeschrieben. Das sind Dinge, die wir alle momentan wirklich gut gebrauchen können.

Lavendel finde ich persönlich wirklich hübsch im Garten, der Duft erinnert mich aber dann doch eher an meine Oma… in Kombination mit den anderen Kräutern mag ich das jedoch sehr gerne.

Das Ritual des Räucherns wird in verschiedenen Kulturen praktiziert. Bisher nutze ich dafür hauptsächlich Räucherstäbchen verschiedener Hersteller. So manch einer mag es unter Hokuspokus verbuchen, aber mit dem Räuchern sollen böse Geister und schlechte Energien vertrieben werden. Andere wiederum schwören auf die reinigende Wirkung des Räucherns. So wird in der Zeit der Rauhnächte regelmäßig geräuchert, um das neue Jahr gereinigt willkommen zu heißen.

Räume können manchmal so richtig drückend auf mich wirken und meine Stimmung beeinflussen. Gemäß Räucher-Experten ist der Grund dafür, dass alles, was in unseren Räumen geschieht, dauerhaft und intensiv deren Atmosphäre prägt. Natürlich kann das auch uns und unser Verhalten beeinflussen. Handlungen, Gefühle, Gedanken – all das, was in den Räumen geschieht, kann positiv oder negativ sein…

Düfte wirken auf das limbische System und sind eng mit Erinnerungen verknüpft. Von daher ist es toll, positiv besetzte Emotionen über das Räuchern zu schaffen.

Das Räuchern soll bewirken, dass zu Hause eine angenehme Umgebung entsteht und die Atmosphäre von diesen Altlasten befreit wird. Wirklich Glaubenssache und sehr spirituell. Natürlich kann das Räuchern auch ohne diesen Glauben genutzt werden. Ich mag es gerne in Zusammenhang mit Meditationen, man kann die Räume aber auch einfach nur symbolisch reinigen.

Die Kräutersticks sind total einfach zu binden. Allerdings dürfen die verwendeten Heilkräuter noch nicht trocken sein, sondern müssen frisch sein. Ansonsten zerbröselt alles und kann nicht ordentlich gebunden werden.

  • Salbeiblätter von den Stielen zupfen. In die Mitte langstielige Lavendelblüten geben, darum Thymian, Rosmarin und zum Schluss Salbeiblätter arrangieren. Dabei gut zusammen drücken und in Form bringen.
  • Mit einem Baumwoll- oder Leinengarn am unteren Ende zusammen binden und dann über die ganze Länge des Sticks umwickeln. Den Faden wirklich straff führen, damit der Smudge Stick nicht zu locker wird.
  • Die Räuchersticks einige Tage an einem schattigen, kühlen Ort trocknen lassen.
  • Wenn die Räuchersticks getrocknet sind, kannst du sie einfach einfach am vorderen Ende anzünden – die Kräuter sollten dabei aber nicht in Flammen stehen sondern nur leicht glimmen.

Kleiner Ordnungshelfer für die Gartenarbeit [DIY]

Werbung ohne Auftrag. Am Wochenende habe ich mir einen Ausflug in die nahe gelegene Staudengärtnerei gegönnt. Das ist wie ein Urlaub zu Hause, denn der Schaugarten ist einfach riesig. Auf dem Gelände kann man locker 3 Stunden verbringen, ohne sich zu langweilen. Im Kassenbereich und den Gewächshäusern herrscht Maskenpflicht, auf dem übrigen Gelände nur die aktuelle Abstandsregelung.

Neben Phlox und Rittersporn habe ich mir Hosta, Echinacea und rosa blühenden Lavendel sowie hübsche Pflanzstäbe in Rostoptik gekauft. Beim Einpflanzen habe ich mich dann dermaßen über die sich verheddernde Bindeschnur geärgert, dass ich ein spontanes DIY gemacht habe.

Dafür brauchst Du:

  • schmales und dünnes Stück Holz
  • Säge
  • Bohrer und Bohrmaschine
  • evtl. Schleifpapier
  • Bindeschnur

Das Holzstück leicht keilförmig zuschneiden und in das breitere Ende einen ca. 3 cm langen Schnitt machen. Am gegenüberliegenden Ende wird eine Bohrung gesetzt, um die Spindel später aufhängen zu können. Wenn nötig, können die Kanten mit dem Schleifpapier etwas abgeschmirgelt werden.

Nun kommt der simple Teil des DIYs – die Bindeschnur wird auf die Spindel gewickelt. Dazu einfach ein Stück Schnur durch den Schnitt ziehen und dann wickeln, wickeln, wickeln…

Zum Abschluss die Schnur wieder durch den Schnitt führen. Um ein eventuelles unbeabsichtigtes Abwickeln zu vermeiden, einfach ein zweites Mal durch den Schlitz führen.

Momentan nutze ich eine Holzkiste, um meine Gartengeräte von einem Fleck zum Anderen zu bringen. Diese möchte ich jedoch durch eine Vintagekiste aus Metall ersetzen, da aus dieser im Gegensatz zur Holzkiste nichts fallen kann.

Schere, Gartenschere, Bindeschnur und weiteres Zubehör wie Schneckenkorn oder Ameisenmittel bewahre ich direkt an der Tür zum Garten auf, Schaufel und Hacke sowie meine Gartenhandschuhe draußen unter der Überdachung.

Botanischer Garten Augsburg

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Unbezahlte Werbung. Am Pfingstmontag war ich bei bestem Wetter mit meiner Freundin J. im Botanischen Garten in Augsburg. Nach der furchtbar anstrengenden Woche mit Bauchspiegelung (eine OP in Vollnarkose) war das genau das Richtige, um mich zu erholen.

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Bekanntermaßen liebe ich japanische Gärten sehr und irgendwann möchte ich es tatsächlich auch einmal in das Land der aufgehenden Sonne schaffen. Ich habe leider erst zu Hause am Rechner festgestellt, dass die Bilder furchtbar überbelichtet sind, aber andererseits erkennt man so auch extrem gut, wie milchig das Lechwasser tatsächlich ist.

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Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch im Juni / Juli 2017 blühten noch die Rhododendren und so gab es neben den diversen Grüntönen eben auch Farbtupfer in diesem wunderbar stillen Gartenteil. Aufgrund des tollen Wetters und des Ferienbeginns in Bayern waren zwar auch hier ziemlich viele Menschen unterwegs, aber immer noch weniger als im Rest des Gartens, vom nebenan liegenden Zoologischen Garten mal ganz zu schweigen.

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Kurz zuvor hatte an dieser Stelle noch ein kleines Shooting statt gefunden. Keine Ahnung, ob das Pärchen einen Modeblog betreibt oder für was die Bilder verwendet werden, jedenfalls hatten sich die beiden ein tolles Motiv ausgesucht.

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Die Rhododendren sind zwar schon fast verblüht, leuchten aber dennoch in den tollsten Farben.

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Augsburg verbindet eine Städtepartnerschaft mit den japanischen Städten Nagahama und Amagasaki. Der japanische Garten wurde von diesem im Zuge einer Landesgartenschau zu Beginn der 1980er Jahre gestiftet. Die Skulptur der beiden ballspielenden Mädchen steht gegenüber des Eingangs zu diesem Gartenbereich.

Millionenstädte [Köln]

Unbezahlte Werbung. Anfang Oktober hakte ich nun den letzten Teil meiner Millionenstädtetour ab.

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Insgesamt war ich 3 Tage in Nordrhein-Westfalen, wovon ich einen Tag in der Landeshauptstadt verbrachte. Allerdings muss ich sagen, dass mir Köln tatsächlich am wenigsten der Metropolen zusagt. Das mag aber großteils auch am Wetter und meiner akuten – und sehr heftigen – Erkältung gelegen haben.

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Ich habe mich trotz meiner extremen Höhenangst überwunden und bin auf den Südturm des Kölner Doms gestiegen. Das war eine ziemlich spontane Entscheidung, die ich auch nicht bereue.

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Allerdings muss ich so viele Stufen in naher Zukunft nicht mehr besteigen, wenn ich eh schon wenig bis keine Luft bekomme, weil die Atemwege komplett dicht sind. Da habe ich so manches Mal mit meiner Entscheidung gehadert!

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Ich bin echt stolz auf mich, das ich das durchgezogen habe. Noch vor ziemlich kurzer Zeit wäre das echt undenkbar gewesen! Der letzte Teil, bei dem man eine Metalltreppe hochgeht, war für mich denn auch eine persönliche Challenge, denn hier konnte ich erstmals richtig die zurückgelegte Höhe erkennen. Die Stufen im Turm selbst sind ja gemauert, so dass ich nicht nach unten sehen konnte, aber hier – oh hell! Das war wirklich Folter pur für mich, wurde dann aber auch durch spektakuläre Ausblicke entlohnt….

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Trotz des reichlich ekligen Wetters machte es Spaß, die Aussicht zu genießen.

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Natürlich sah ich mir dann den Dom auch noch von Innen an. Ich wurde zwar katholisch erzogen, bin aber definitiv nicht gläubig. Diese imposanten Kirchenbauten sehe ich eher aus architektonisch-künstlerischer denn aus gläubiger Sicht.

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Beeindruckend sind für mich immer die Buntglasfenster, die hier natürlich eine enorme Höhe haben. Von außen sieht der Dom komplett grau aus, aber wenn man dann innen die Leuchtkraft der Fenster erlebt – wow…..

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