Archiv | Juni 2023

Mangolassi [Foodie-Friday]

Werbung ohne Auftrag. Ich mag Sommer durchaus, aber dieses Jahr haben wir gefühlt das Frühjahr komplett übersprungen und sind vom Spätwinter direkt zu Sommertemperaturen gewechselt. Mein Leben ist momentan total im Wandel und neben diversen anderen Veränderungen möchte ich es viel, viel nachhaltiger gestalten.

Früher ist es mir häufig passiert, dass ich jede Menge leckeres Obst kaufte, um es dann einfach in meiner Küche verderben zu lassen – googlet mal den Begriff Objektpermanenz… Ich habe mir einige clevere Behälter für die Tiefkühltruhe beschafft und hoffe so, einiges an Verschwendung minimieren zu können… Letztens landete eine essreife Mango in meiner Einkaufstasche. Ich mag diese Frucht so sehr, aber manchmal ist sie mir fast zu süß. Jedenfalls habe ich die Mango direkt nach dem Auspacken zu Fruchtpüree verarbeitet. Ein Teil dessen habe ich in einer Eiswürfelform gefroren, den Rest in einer größeren Form, da das dann die richtige Menge für einen Smoothie ergibt.

Ein Vorteil von Home Office neben kürzerer Wege und damit verbunden mehr bzw. längerem Schlaf? Wenn ich Lust auf einen bestimmten Snack habe, kann ich einfach in die Küche gehen und mir diesen holen oder machen. So geschehen diese Woche. Frühstück war eh noch nie meine liebste Mahlzeit und bei den aktuellen Wetterverhältnissen mag ich von Haus aus nicht so gerne essen. Jetzt ist es jedoch so, dass ich Medikamente nehme, die nach der Mahlzeit geschluckt werden müssen. Üble Misere! Da hatte ich dann jedoch eine Eingebung und mir Mangolassi gemixt. SO einfach! Dass ich darauf noch nicht früher kam, ist mir im Nachhinein ein Rätsel.

Die Zutaten habe ich eigentlich immer im Kühlschrank und dementsprechend schnell ist das Getränk fertig. Den Mixer im Nachgang abzuspülen dauert im Prinzip deutlich länger, als diesen Drink herzustellen.

Du brauchst

  • 1 Cup griechischen Joghurt
  • 1 Cup eiskaltes Wasser
  • 4 – 8Mangoeiswürfel
  • evtl. 1 Zitronensafteiswürfel

Die Herstellung ist wirklich simpel: alle Zutaten zusammen in einen Standmixer geben und pürieren. Je nach Geschmack kann das Mengenverhältnis variiert werden.

Ich persönlich mag die zusätzliche Säure der Zitrone gerne, da das dann noch erfrischender schmeckt.

Die angegebene Menge ergibt zwei Longdrinkgläser.

Waffeln mit exotischem Obstsalat [Foodie-Friday]

Werbung ohne Auftrag. Ich liebe mein belgisches Waffeleisen sehr! Darin habe ich schon verschiedene Arten Waffeln gebacken: herzhaft als Pizzawaffeln, vegan mit Kokosjoghurt, Banane und Schokolade oder auch einen Kartoffelteig, um Kartoffelrösti herzustellen.

Diese Waffeln hier sind relativ neutral im Geschmack und eignen sich so als Beigabe für jede Art von Topping. [Das Bild ist von letztem Sommer; die Physalis gediehen vor meinem Haus im Nutzgarten.]

  • 2 Cup Weizenmehl
  • 1/2 P. Natron
  • Buttermilch
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 EL Zucker
  • etwas Fett zum Einfetten des Waffeleisens.

Mehl und Natron gut miteinander vermischen.

Das Ei mit Zucker und Salz in der Küchenmaschine miteinander verquirlen und das Mehl kurz unterheben. Buttermilch nach und nach hinzufügen, bis ein zähflüssiger Teig entsteht.

Das Waffeleisen auf mittlere Stufe erhitzen und beide Seiten leicht Fetten [bei mir sind die Flächen antihaftbeschichtet, daher spare ich mir das meist]. Die Flächen sind bei meinem Waffeleisen in 4 Felder unterteilt. In jedes der Felder mit einem Löffel Teig geben und die Waffeln backen, bis sie goldgelb und durchgebacken sind.

  • 1 Pitaya [Drachenfrucht]
  • 1/3 Papaya
  • 1/2 Mango
  • Physalis
  • 1 Bio-Zitrone

Pitaya, Papaya und Mango schälen und in mundgerechte Stücke zerteilen. Physalis von den trockenen Hüllblättern befreien. Zitrone heiß abwaschen und die Schale in Zesten entfernen. Die Zitronenzesten klein hacken und zum Obst geben; die Frucht halbieren, auspressen und die Früchte damit marinieren. Zusammen mit den Waffeln servieren.

Monochrome Quilt

Werbung ohne Auftrag. Die Stoffe für diesen Quilt lagen schon seit mehreren Jahren in meinem Stash. Ich glaube, 2018 habe ich diese damals noch bei Anita geshoppt. Schade, dass es den Shop nicht mehr gibt, ich habe mir dort einige wirklich tolle Schätzchen geleistet. Viele der Motive sind von Art Gallery Fabrics aus der Serie Lagom. Der Stoff für die Rückseite ist noch deutlich besser abgelagert, denn diesen bekam meine Mum als Teil ihrer Aussteuer.

Die Quadrate habe ich mit Hilfe eines Patchworkslineals auf das Format 8,5 x 8,5 Inch zugeschnitten. Ähnlich wie beim Quilt No. 2 [jeder meiner Quilts bekommt wohl einen Namen…] habe ich hier mal wieder Stoffsudoku gespielt. Allerdings habe ich mich dann doch noch umentschieden und statt eines Quadrates einen rechteckigen Quilt gefertigt. Ergänzend zu den oben genannten Stoffen habe ich noch das Kompotti-Design von Marimekko hinzugefügt und ich mag es sehr.

Bei diesem Quilt habe ich wieder etwas Neues getestet. Statt die Nähte wie bisher auseinander zu bügeln, habe ich diese immer in eine Richtung gebügelt. Dadurch sind die Ecken beinahe automatisch ineinander gerutscht und nur an wenigen Stellen treffen die Quadrate nicht aufeinander.

In meinem Stash hatte ich noch ein Vlies, das einseitig beschichtet war und aufgebügelt werden kann. Das habe ich ausprobiert und werde es nicht nochmals tun. Fehler 1: das Vlies habe ich nicht vor dem Aufbügeln zusammen genäht [aufgrund der Breite musste ich das Vlies quer nehmen]. Fehler 2: ich habe nicht lange genug gebügelt, um wirklich eine Bindung zwischen Vlies und Stoff zu erzeugen. Fehler 3: das Basting ist auch nicht wirklich gelungen; das Quilttop lag schräg auf dem Backing.

Alles in allem ist hier also wirklich Luft nach oben gewesen, auch, weil meine Nähmaschine zickig war. Meine Tante R. ist glücklicherweise Schneiderin und sie hat mir mit den Einstellungen dieser geholfen. Dann war es keine Problem mehr, alles zu quilten. Allerdings war auch hier mein Nahttrenner mein bester Freund – weil der Rückseitenstoff nicht glatt lag. Nach mehreren Anläufen war ich aber dann doch zufrieden.

Bisher habe ich nur gerade Linien gequiltet, so auch hier. Das passt einfach am Besten zu diesen Motiven und der Art von Quilt. Ich habe eigentlich nur die Querlinien gequiltet und die beiden äußeren Längsseiten, um eine gewisse Stabilität trotz des dünnen Vlieses zu erreichen.

Auch bei diesem Quilt entschied ich mich für ein sogenanntes scrappy Binding. Dieses besteht aus verschieden langen Stücken der Oberstoffe, die ich zusammen genäht habe. Erfreulicherweise trafen zwei Stück des identischen Stoffs aufeinander, so dass die Verbindung quasi unsichtbar ist.

12 von 12 im Juni

Werbung ohne Auftrag. Ich hab das lange Wochenende um einen Tag verlängert und daher mal wieder die Möglichkeit genutzt, meinen Tag mit einigen Bildern zu dokumentieren…

Typisch Montagmorgen bei mir – erstmal die Tablettenboxen mit dem aktuellen Medikamentenmix bestücken.

Die Bettwäsche habe ich gestern Abend schon in die Waschmaschine gesteckt. Ich mag das so sehr, wenn die Wäsche nach Sommerluft duftet und ganz weich ist.

Grund 1, weswegen ich heute Überstunden abbaute: Impfung Nummer drei gegen HPV und leider gleichzeitig Abschied von meiner jahrelangen Ärztin, die demnächst in den wohlverdienten Ruhestand geht.

Kurzer Zwischenstopp auf dem Weg nach Hause, um Altglas zu entsorgen.

Meine Einkäufe heute waren beinahe ausschließlich aus dem Obst- und Gemüsebereich. Zitronen, Mango, Miniwassermelone, Tomate und Basilikum werden die Woche nicht überleben 😉 Bei den aktuellen Temperaturen ist mir einfach nicht nach zu schwerem Essen…

Das lange Wochenende habe ich damit verbracht, meinen Arbeitsplatz neu zu gestalten. Der Tisch, an dem ich künftig meinen Job größtenteils erledigen werde, stand bereits im Schlafzimmer meiner Urgroßmutter mütterlicherseits. Mit weiteren alten Schätzchen, die ich gerne bei JØLG shoppe, habe ich diesen ergänzt und ich freu mich echt darauf, meine Arbeitstage in Zukunft in dieser Ecke zu verbringen.

Die Person an der Kasse im Lebensmittelmarkt hat mich zu meiner heutigen Maniküre inspiriert. Im Sommer geh ich dann doch mal weg von meinen geliebten schwarzen Nägeln und habe die durch diese zartorangefarbene Farbwahl ersetzt.

Leider trinke ich im Normalfall viel zu wenig. Nun möchte ich versuchen, mich selbst auszutricksen. Die Zitronen habe ich ausgepresst und zu Eiswürfeln verarbeitet. Bin mal gespannt, ob das hilft und ich dadurch mehr Flüssigkeit zu mir nehmen werde.

Nachmittags habe ich mir mein Rad geschnappt, um zu meiner Schwester und ihrer Familie zu fahren. Mittlerweile kenne ich mich in den Feldern ziemlich gut aus und bin jetzt mal wieder einen neuen Weg gefahren.

Mit der kleinen Nichte war ich dann auf dem Spielplatz. So schön, dass die Kleine mittlerweile ganz in der Nähe lebt.

Die Heimfahrt habe ich bei strahlendem Sonnenschein noch ein wenig verlängert, immerhin ist aktuell Stadtradeln angesagt und ich möchte gerne so viele Kilometer als möglich zusammenbringen. Dieser Platz gehört zu einem meiner absoluten Lieblingsflecken hier in der Umgebung.

Zu den täglichen Pflichten bei den aktuellen Temperaturen gehört natürlich auch regelmäßiges Gießen im Garten und auf dem Friedhof. Tatsächlich konnte ich heute Abend dann sogar schon die erste Minitomate ernten. Ich freu mich schon drauf, wenn ich den Gemüsebedarf durch einen Gang in den Nutzgarten decken kann und nicht mehr in den Supermarkt fahren muss.

Wie die heutigen Tage anderer TeilnehmerInnen aussehen, könnt ihr bei Frau Kännchen entdecken..

Salzzitronen [Foodie-Friday]

Werbung ohne Auftrag. Im Moment versuche ich mal wieder, sowohl meine Ernährung als auch meine Vorratshaltung auf Vordermann zu bringen. Wann immer ich die Möglichkeit habe, möchte ich mein Essen selbst kochen. Dank Home Office geht das weiterhin ganz gut.

Vor kurzem hatte ich meine letzten Salzzitronen aufgebraucht – also musste Nachschub her! Salzzitronen sind so leicht selbst herzustellen und bringen eine leckere Frische in Gerichte.

  • 2 große Biozitronen
  • Meersalz
  • Olivenöl

Ein großes Glas und den zugehörigen Deckel heiß ausspülen, auf dem Kopf stehend trocknen [nicht mit dem Küchenhandtuch ausreiben!]. Die Zitronen erst in heißem Wasser mit Natron einlegen und dann abbürsten, dann nochmals in klarem, heißem Wasser abspülen, danach trocknen.

Die Zitronen in dünne Scheiben schneiden und abwechselnd mit Meersalz in das Glas schichten. Wenn alles im Glas ist, zusammendrücken und dann mit Olivenöl aufgießen, bis die Zitronen bedeckt sind. Mit einem Holzspieß mehrfach bis ganz nach unten stechen, um die Luftblasen zu entfernen. Gegebenenfalls nochmals Olivenöl nachgießen.

Im Kühlschrank einige Zeit ziehen lassen.

Ich mag Salzzitronen bevorzugt für Hummus, aber auch kleingeschnitten in Gemüsegerichten sind die echt lecker. Das Olivenöl bekommt diesen ganz speziellen Zitrusgeschmack, der ebenfalls ganz hervorragend zu verschiedenen Gerichten passt.

Wildstar Quilt

Werbung ohne Auftrag. Eigentlich wollte ich diesen Quilt für mich selbst nähen. Den Stoff habe ich als sogenannten Charm Pack und als Jelly Roll gekauft. Charm Packs bestehen aus 42 Stoffstücken mit 5 x 5 Inch Seitenlänge, Jelly Rolls aus 2,5 Inch breiten Streifen in der gesamten Stoffbreite. Die Serie nennt sich Happiness Blooms und wurde von Deb Strain für Moda Fabrics designt. Als ich dann die Stoffe im Original vor mir sah, waren diese so gar nicht nach meinem Geschmack. Meiner Schwester gefallen diese jedoch total und so bekommen sie und ihre Familie diese Patchworkdecke zum Einzug in ihr Haus.

Die Rauten sind ziemlich einfach zu nähen; ein Stück Grundstoff, auf den dann verschieden große Stoffstücke in der Quilt as you go Technik aufgenäht werden. Dies kostet zwar einige Zeit, aber den Effekt finde ich wirklich beeindruckend.

Um das Quilttop zusammenzufügen und möglichst keine Y-Nähte entstehen zu lassen, habe ich mir sogar eine Zeichnung angefertigt, welche Naht wann dran kommen soll. Tatsächlich hat das richtig gut geklappt; ich musste nur eine einzige Naht wieder auftrennen… auch hier habe ich das Basting wieder mit Sicherheitsnadeln gemacht. Das ganze Projekt lag dann erstmal einige Wochen so in der Ecke, bis ich dann an Gründonnerstag die Muße hatte, zu quilten. Zuerst einmal den Stern in im Nahtschatten und dann einfach parallele Linien.

Das Binding besteht aus Streifen aus der Jelly Roll. Ich habe mir alle Stoffe mit dem gleichen Muster, jedoch in verschiedenen Farben genommen, in 30 cm lange Stücke geschnitten und alle in der immer gleichen Reihenfolge aneinander genäht. Im Laufe des Karfreitags war dann alles fertig genäht und auch dieser Quilt durfte ab in die Wildnis….

Ich überlege gerade, mit welchen Stoffen ich dieses Motiv für mich adaptieren werde, denn: Sterne gehen immer!

Limonata – herrlich erfrischende, hausgemachte Zitronenlimonade aus nur drei Zutaten [Foodie-Friday]

Werbung ohne Auftrag. An einem wirklich warmen Sonntag Mitte Mai wurde Baby M. getauft. Für die Feierlichkeiten hatten meine Schwester und ihr Mann dann im Anschluss an den Gottesdienst zu sich nach Hause eingeladen. Neben verschiedenen Leckereien vom Grill, Salaten und hausgemachten Saucen wurden wir natürlich auch mit Getränken versorgt. Für die selbstgemachte Zitronenlimo habe ich mir das Rezept geben lassen und jetzt schon mehrfach selbst gemacht.

Ich mag das leicht herbe Aroma sehr gerne, da es meiner Meinung nach die Limonata noch erfrischender macht. Das ist natürlich totale Geschmackssache, aber ich steh ja auch auf so Dinge wie Grapefruit- oder Granatapfelsaft. Meine Schwestern schüttelt es da nur, aber das waren tatsächlich meine Go-to-Säfte in Israel.

Meinem Geschmack nach ist dies die perfekte Erfrischung an einem heißen [Früh-]Sommernachmittag. Faul im schattigen Garten sitzen, die Luft klebrig wie Sirup aufgrund der Temperaturen….

Die Zutaten habe ich im Normalfall immer zu Hause. Am ehesten scheitere ich noch an den unbehandelten Zitronen, denn im Gegensatz zu meiner Schwester habe ich keinen Zitronenbaum auf der Terrasse….

  • 2 – 3 unbehandelte Zitronen
  • 1 Liter eiskaltes Wasser
  • 50 – 100 g Zucker
  • Die Zitronen heiß abwaschen [ich bürste die zuerst in heißem Natronwasser ab und spüle klar nach] und gut abtrocknen. Enden abschneiden und die Früchte achteln. Vorhandene Kerne entfernen.
  • Die Zitronen mit Zucker – ich mag es eher herb und verwende nur ungefähr 50 g Zucker – und 500 ml in den Blender geben und etwa 10 Sekunden mixen, bis die Flüssigkeit opak ist. Restliches Wasser zugeben und nochmals 5 Sekunden mixen.
  • Die Mischung abseihen und die Zitronenstücke gut mit einem Löffelrücken ausdrücken.
  • In eine Karaffe geben, gegebenenfalls noch Zucker zugeben und mit Eiswürfeln, Zitronenscheiben und Melissen- oder Pfefferminzblättern garniert servieren.

What’s up?

So wie andere BloggerInnen einen Monatsrückblick machen, versuche ich mir selbst ein wenig Struktur zu verschaffen und am Monatsersten ein wenig über mein Leben mit AD[H]S und dem ganzen damit einhergehenden Struggle zu schreiben… ich bin mal gespannt, wie lange ich das durchhalte. Denn genau das ist für mich eines meiner größten „Probleme“ – die Sprunghaftigkeit meiner Interessen und Hobbies macht mir da durchaus zu schaffen.

Richtig gut fühlt sich etwas an, was sich tatsächlich in mein Verhalten eingeschlichen hat: letztes Jahr habe ich vielleicht zehnmal alkoholhaltige Getränke konsumiert, in 2023 noch gar nichts! Selbst, als ich mit meiner besten Freundin am letzten Wochenende in unserer Lieblingsbar war, um ihren neuen Job zu feiern, hatte ich kein Bedürfnis nach alkoholischen Cocktails, sondern habe mich an Virgin Drinks gehalten. Das fühlt sich für mich gar nicht nach Verzicht an, sondern mittlerweile ganz normal. Vor der Pandemie habe ich gerne Radler etc. getrunken – gerade, wenn wir alle in der Arena unser Basketballteam anfeuerten, war Alkohol eigentlich so gut wie immer mit von der Partie. Dann kam der Cut und das bisherige Leben war einfach weg… Alleine daheim sitzen und irgendwelche Drinks konsumieren fühlt sich gar nicht gut an für mich und so habe ich ab dem ersten Lockdown im März 2020 das ziemlich gestrichen. Klar war da durchaus auch mal das Bedürfnis nach einem Drink und dem habe ich auch nachgegeben, weil das nach einem Glas dann auch wieder gut war und zwischen den alkoholischen Getränken lagen oft Wochen. Für mich also ganz klar, dass ich keinerlei Gefahr laufen würde, in einen unguten Konsum abzurutschen und schräg hinter mir steht mein Barwagen, während ich diese Zeilen tippe. Die meisten Flaschen sind noch originalversiegelt und keine habe ich nach Sommer 2019 gekauft.

Warum schreibe ich das alles? Dank AD[H]S sowie einer weiteren chronischen Krankheit nehme ich täglich Medikamente. Dass das unter anderem die Leber beansprucht, dürfte hinreichend bekannt sein. Alkoholkonsum kann die Nebenwirkungen von Medikamenten deutlich verstärken und greift eben zusätzlich Organe wie Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse an.

Eine der auffälligsten Begleiterscheinungen in Sachen AD[H]S ist beispielsweise die sogenannte Impulskontrollschwäche. Das kann sich völlig unterschiedlich darstellen: Stimmungsschwankungen, Impulskäufe, Alkoholkonsum – so bleibt es dann eben oftmals nicht bei einem Glas, sondern es wird bis zur Besinnungslosigkeit getrunken.

Gerade bei weiblich gelesenen Personen wird AD[H]S oft falsch, gar nicht oder viel zu spät diagnostiziert. Momentan könnte der Eindruck in den sozialen Medien gewonnen werden, dass es sich um eine „Modediagnose“ handelt. Jedoch stimmt dies meiner Meinung nach gar nicht. Zum Einen ist mittlerweile bekannt, dass AD[H]S nicht nur kleine Jungs betrifft, sondern auch erwachsene Menschen von den vielfältigen Ausprägungen betroffen sind, zum Anderen nutzt die Forschung wohl auch zwischenzeitlich andere Ansätze. Jedoch ist es so, dass Diagnostik- und Therapieplätze deutlich zu wenig für den enormen Bedarf sind. Eine Bekannte aus dem Großraum Stuttgart hatte die Diagnostik schlussendlich in Rheinland-Pfalz!

Dennoch lässt sich ADHS relativ zuverlässig feststellen und von altersgemäßem Benehmen unterscheiden. Dies ist von großer Bedeutung, da die Krankheit möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden sollte, unter anderem weil anscheinend ein Zusammenhang zwischen ADHS und anderen Erkrankungen besteht. Neben Angststörungen, Depressionen und der Entwicklung einer antisozialen Persönlichkeit, die gesellschaftliche Regeln missachtet, zählt hierzu die Sucht.

Pharmazeutische Zeitung

Instinktiv habe ich also genau den für mich richtigen Weg eingeschlagen und verzichte auf Alkohol. Laut dem oben zitierten Artikel besteht bei Personen mit AD[H]S ein bis zu viermal höheres Risiko, im Erwachsenenalter einen Substanzmissbrauch zu entwickeln als bei gesunden Menschen.