Unbezahlte Werbung. Im Blog NAHTZUGABE entdeckte ich im August ein Posting, das mich dazu animierte, umgehend einen Wochenendtrip nach Berlin zu planen. Diese Ausstellung im Bröhan-Museum wollte ich unbedingt sehen!
Die Art, wie die Kimonos hier präsentiert werden, ist wohl typisch für Japan, wirkte auf mich aber sehr exotisch und gleichzeitig absolut faszinierend. Ich hatte das große Glück, an einer Führung der Kuratorin der Ausstellung teilzunehmen und so einige spannende Details zu erfahren. Hättet Ihr beispielsweise gewusst, dass die Rückseite sozusagen die Schauseite des Kimonos ist?
Die Garne werden von den beiden Künstlerinnen mit allerhand Naturmaterialien wie beispielsweise Wurzeln oder Ästen gefärbt. Ich bin verblüfft, wie daraus so strahlende Farben gewonnen werden können.
Ein einzelner der präsentierten Kimonos kostet mehr als 10.000 EUR. Wenn man bedenkt, dass eine Weberin ungefähr 2 Monate daran arbeitet, den Stoff für einen Kimono zu produzieren, dann relativiert sich dieser Preis.
Die beiden Künstlerinnen waren persönlich anwesend, um die Exponate anzuordnen. Relativ spontan wurden dann wohl noch die Seidenstränge aufgehängt, um das Ausgangsmaterial der prächtigen Kimonos zu zeigen.
Eigentlich ist das Bröhan-Museum auf Jugendstil spezialisiert. So handelte es sich bei der Ausstellung auch um eine Doppelausstellung; der 2. Teil widmet sich dem Japonismus, welcher Ende des 19. Jahrhunderts aufkam durch die Öffnung des Landes gen Westen.
Neben Exponaten wie den gezeigten Vasen gab es auch noch wunderschöne Fotografien, die die Reisenden als Souvenirs mit nach Europa brachten. Leider war es mir nicht möglich, diese vernünftig zu fotografieren, da das Glas oftmals spiegelte und reflektierte….