Unbezahlte Werbung. Neben Japan interessiere ich mich auch sehr für Israel und das Judentum. So war es für mich natürlich ein glücklicher Zufall, dass in der Oranienburger Straße die Neue Synagoge steht. In einer Seitenstraße, die von der Oranienburger Straße abgeht, ist zudem das Gebäude, in dem der Zentralrat der Juden seinen Sitz hat.
Am Sonntagvormittag besuchte ich das Museum in der Synagoge. Mich überkommt – gerade in Gebäuden, die Zeugnis des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte sind – immer eine ganz eigentümliche Stimmung. Ich hoffe, das sich so etwas nie mehr wiederholt und bin bestürzt, wie manche Leute auf die notleidenden Flüchtlinge, die täglich bei uns ankommen, reagieren. Haben die denn aus der Vergangenheit gar nichts gelernt?????
Der Architekt und auch die israelitische Gemeinde ließen sich für diesen Bau von maurischen Gebäuden inspirieren. Die Kuppel der Synagoge war damals eine architektonische Sensation.
Beim Wiederaufbau des Gebäudes nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde sehr behutsam vorgegangen. Die Synagoge war in schlechtestem Zustand. Sofern jedoch Originalteile gefunden wurden, wurden diese eingesetzt wie hier an diesem Fenster zu sehen.
Das Treppenhaus hat aufgrund der Glaskuppeln Tageslicht, was für die Erbauungszeit durchaus ungewöhnlich und deshalb erwähnenswert ist.
Auf dem unteren Bild kann man teilweise auch noch die Originalbemalung im maurischen Stil erkennen. Vieles war im Laufe der Zeit durch Wassereinbrüche und allgemeine Verwahrlosung verrottet. Bewusst hat man beim Wiederaufbau diese Kontraste zwischen ursprünglicher und neuer Substanz gesetzt.