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Köttbullar [Foodie Freitag]

Werbung ohne Auftrag. Letztens hatte ich mal wieder so richtig Lust auf Köttbullar. Wir in Deutschland kennen die Hackbällchen ja hauptsächlich vom Möbelschweden, dabei handelt es sich um ein klassisches schwedisches Familiengericht. Daher gibt es unendlich viele Variationen und Rezepte. Ich habe mich bei Maja von moeys kitchen inspirieren lassen und das dann an meine persönlichen Vorlieben angepasst.

Die leckeren Fleischklößchen werden zumeist aus Rindfleisch gemacht, in Skandinavien wohl aber schon auch mal mit Elch. Beides hatte ich selbst nicht zur Hand, so dass ich mit gemischtem Hack gearbeitet habe. Das scheint aber eher die Ausnahme als die Regel zu sein – am häufigsten hatte ich bei der Recherche Rezepte mit reinem Rinderhack entdeckt.

Natürlich gibt es auch bei der Zubereitung Varianten wie Sand am Meer. Manchmal werden die Klößchen angebraten und dann im Backofen direkt in der Sauce fertig gegart. Dann gibt es die Variante, dass die Köttbullar in der Pfanne komplett durchgebraten werden und die Sauce separat dazu gereicht wird. Oder aber man macht es wie ich, brät die Fleischbällchen an und gart sie dann in der Sauce auf dem Herd. Soo lecker, wie das duftet!

Die Köttbullar werden sanft in Butter angebraten, bis sie rundum braun sind. Dabei am Besten mit geringer Hitze arbeiten, damit nicht alles anbrennt – Butter ist da nicht immer so einfach zu handeln…. die Bällchen sind relativ fluffig und daher auch ein bisschen empfindlich. Sie brauchen nur ein bisschen Farbe und müssen gar nicht komplett gar sein, das passiert später in der Sauce.

Aus dem Bratensatz wird mit einer Mehlschwitze, Wein, Sahne und Brühe die perfekte Sauce. Ich liebe es ja, ab und an ein Glas Weißwein genüsslich zu trinken. Allerdings kann ich keine komplette Flasche Wein allein innerhalb kurzer Zeit trinken und so ist schon der ein oder andere Liter sauer geworden und den Abfluss hinunter geflossen. Deshalb kommt dann gerne mal ein Schluck Wein ins Essen… die Fleischbällchen dürfen in der wunderbar cremigen Sauce gar ziehen und werden zart und saftig.

Zu den Köttbullar gibt es im Normalfall eine Kartoffelbeilage. Ich mag am liebsten Pommes, klassisch sind es eher Salzkartoffeln oder Pürree mit Preiselbeeren. Ich bin ja kein Fan davon, zu deftigem Essen etwas Süßes zu reichen. Deshalb entfallen bei mir Preiselbeeren & Co. – einfach nur Fleischbällchen, Pommes und jede Menge Rahmsauce.

Köttbullar sind total schnell gemacht [am längsten hat mit Sicherheit das Formen der Klößchen gedauert] und echt lecker! Ich habe jetzt eine ganz schöne Portion eingefroren und so auch noch Meal Prep betrieben. Da brauche nicht mehr zum Möbelschweden, denn die selbst gemachten Fleischbällchen schmecken so viel besser als dieses kantinenartige Fast Food.

  • 1 Ei
  • 50 ml Sahne
  • 3 EL Semmelbrösel
  • 1 Zwiebel
  • 100 g Butter
  • 500 g gemischtes Hackfleisch
  • 2 EL frisch gehackte glatte Petersilie
  • 2 EL Vollkornmehl
  • 50 ml Weißwein [z. B. Pinot Grigio]
  • 200 ml heiße Fleischbrühe
  • 200 g Sahne, ggf. etwas mehr zum Verdünnen
  • 1 TL mittelscharfer Senf
  • 1 EL frisch gepresster Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer und Piment zum Würzen
  • frisch gehackte glatte Petersilie zum Servieren
  • Steakhouse Frites

ZUBEREITUNG

Das Ei mit Sahne in einer kleinen Schüssel verrühren. Die Semmelbrösel unterheben und einige Minuten quellen lassen. Die Zwiebel fein würfeln [ich habe oftmals gewürfelte Zwiebeln eingefroren, dann geht es nochmal so schnell]. Die Zwiebelwürfel mit Petersilie in 1 TL Butter glasig dünsten.

Das Hackfleisch in eine Schüssel geben und mit Salz und Pfeffer [und Piment, wer mag] würzen. Die Semmelbröselmischung sowie die Zwiebelwürfel dazu geben und alles vermischen, bis sich die Zutaten gleichmäßig verteilt haben. Aus der Mischung etwa 32 kleine Fleischbällchen formen.

In einer großen Pfanne 1 EL Butter schmelzen. Bei relativ geringer Temperatur, damit die Butter nicht verbrennt, die Fleischbällchen in mehreren Portionen rundherum anbraten. Aus der Pfanne nehmen. 1 EL Butter und 2 EL Vollkornmehl bei mittlerer Hitze anschwitzen und leicht bräunen. Brühe, Wein und Sahne angießen und glatt rühren, damit keine Klümpchen entstehen. Bei starker Hitze durchkochen und mit Senf, Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken, damit eine cremige, leckere Sauce entsteht. Die Köttbullar in die Sauce legen und für etwa 20 Minuten offen garen. Sollte die Sauce zu schnell eindicken, mit etwas Brühe strecken. Ich mag meine Saucen jedoch relativ dickflüssig….

Den Backofen gemäß der Packungsangabe der Steakhouse Frites einstellen. Die Pommes auf ein mit Papier ausgelegtes Backblech geben und in den Ofen schieben. Nach dem Backen mit Salz und Paprikapulver würzen.

Fritten auf Teller verteilen und die Köttbullar samt Sauce auf die Teller geben. Mit frisch gehackter Petersilie bestreuen und sofort servieren.

Kanelbullar – Schwedische Zimtschnecken zu Midsommar

Am Freitag war Midsommar [Sommersonnenwende] und damit der längste Tag des Jahres. Ab jetzt geht es also wieder auf die dunkle Jahreszeit zu. Das hat das Wetter eindrucksvoll bewiesen und für den Weltuntergang geübt, als ich shooten wollte. Ich hatte mir so ein hübsches Set im Garten überlegt – diese Gedanken wurden aber von den sintflutartigen Regenfällen weggeschwemmt.

Andererseits war das aber auch ok – was gibt es schöneres, als sich auf dem Sofa einzukuscheln, dem Pladdern des Regens zu lauschen und dabei leckeres, zuckerklebriges nach Zimt duftendes Gebäck zu naschen? Inspiriert zu meinem Backwerk wurde ich von Clara und natürlich auch von meinem Helsinki-Urlaub Anfang des Monats. Leider habe ich erst beim Backen festgestellt, dass ich keinen Kardamom zu Hause hatte. Das hätte das Gebäck noch authentischer gemacht….

Zutaten für den Hefeteig

500 g Mehl

3/4 Stück frische Hefe

300 ml lauwarme Milch

1 Ei

60 g Zucker

1 Prise Salz

40 g weiche Butter

Zutaten für die Zimt-Masse

125 g weiche Butter

2 TL Zimt

50 g Zucker

Für die Glasur

1 Ei

Hagelzucker

1/2 Becher Zucker

1/2 Becher Wasser

 

 

Zubereitung

  • Milch, Hefe, Zucker und Salz verrühren.
  • Mehl, Butter und das Ei hinzufügen und zu einem weichen Hefeteig kneten. Der Teig wird extrem weich – besser nicht mit den Händen kneten!
  • Die Schüssel mit einem Handtuch abdecken und für ca. 1 Stunde ruhen lassen.
  • Nun die weiche Butter, Zimt und Zucker zu einer Creme verrühren.

  • Den Hefeteig  zu einem Quadrat ausrollen, wenn er fertig gegangen ist und mit der Zimt-Masse bestreichen. Dabei mit viel Mehl zum Bestäuben der Arbeitsfläche arbeiten, damit der Teig nicht festklebt. Ratet, wer hier aus Erfahrung spricht…
  • Den Teig aufrollen und dann in Scheiben schneiden. Diese auf ein Backblech legen und und mit einem sauberen Geschirrhandtuch bedecken und für weitere 15 Minuten gehen lassen.
  • Das Ei verquirlen und über die Zimtschnecken streichen. Obendrauf etwas Hagelzucker streuen und nun bei 220 Grad Umluft für ca. 8-10 Minuten backen. Am Besten beim Ofen bleiben, damit die Schnecken nicht zu dunkel werden – jeder Ofen backt bekanntlich anders.

 

 

  • In der Zwischenzeit das Wasser mit dem Zucker in einem Kochtopf erhitzen und so lange köcheln lassen, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist.
  • Nach der Backzeit die noch heißen Zimtschnecken mit der Wasser-Zucker-Mischung bestreichen und dann auskühlen lassen.