Werbung ohne Auftrag. Irgendwann im Sommer 2022 scrollte ich an einem faulen Sonntagnachmittag durch meinen Instagramfeed. An einem Bild blieb ich mit offenem Mund hängen. Soo tolle Farben und Muster! Da musste ich definitv mehr wissen und schaute auf Andrea’s Blog nach, was sie zu dem Workshop geschrieben hatte… das hat mir so viel Lust gemacht, mich selbst mal an Siebdruck zu versuchen, dass ich prompt natürlich auch auf der Seite von Orike Muth gestöbert habe.
Erfreulicherweise waren für einen Workshop während meines Urlaubs im Oktober noch Plätze frei und so habe ich kurz entschlossen sowohl einen Platz für diesen als auch ein Bahnticket gebucht. Bei Orikes Nachbarin konnte ich dann auch noch übernachten, so dass einem tollen und überaus kreativen Kurztrip nach Hannover nichts mehr im Wege stand.
Neben den Farben und den unzähligen Sieben mit den verschiedensten Motiven ist im Workshoppreis auch ein Stück Stoff für Probedrucke enthalten. Das ist auch wirklich nötig; Siebdruck sieht ja wirklich einfach aus, aber dazu braucht es echt Erfahrung! Aus dem Probestoff habe ich unter anderem dieses kleine Täschchen mit dem Koi genäht.
Das Atelier ist in einem Backsteinhintergebäude einer kleinen Anliegerstraße gelegen, davor eine Terrasse und ein wunderschön bewachsener Innenhof. Da das Wetter an diesem Herbsttag wirklich toll war, konnten wir Teilnehmerinnen nicht nur unsere Stoffe – dazu später mehr – dort trocknen lassen, nein: auch den leckeren Mittagsimbiss haben wir dort eingenommen.
Meine Anreise mit der Bahn war echt entspannt: ich bin frühmorgens um 1:17 Uhr in Ulm in den Zug gestiegen, hatte dann einige Zeit Aufenthalt in Frankfurt Hauptbahnhof und nach meiner Ankunft gegen kurz nach 8:00 Uhr nahm ich wie angegeben die Tram 9 Richtung Empelde. Bis zum Workshopbeginn hatte ich noch einige Zeit zu überbrücken; diese habe ich im Von-Alten-Garten verbracht. Ein wunderschöner alter Park, genau das Richtige nach der langen Fahrt.
Im Vorraum des Ateliers ist ein kleiner Ladenbereich, wo sich die vielen tollen Produkte Orikes bewundern lassen. Hier habe ich mir für meine Werkstücke einiges an Inspiration geholt sowohl, was Motive als auch Farbkombinationen angeht.

Eine kleine Auswahl der wirklich vielfältigen Siebe könnt Ihr hier sehen: Größen, Motive, Stile sind so unterschiedlich! Bei den Motiven, die ich mir ausgesucht habe, überwiegen Graphisches, Natur und Asien. Andere Teilnehmerinnen haben sich eher auf Weihnachtliches konzentriert und Geschenke, Adventskalender, Karten etc. gestaltet.
Orike hat uns geduldig gezeigt, wie wir die besten Ergebnisse gestalten können. Farbmenge, Haltung des Rakels, Trockenzeiten – all das beeinflusst natürlich, wie die Motive zum Schluss aussehen. Ich hatte neben einer fertigen Kissenhülle und einem fertigen Tischläufer nur ein Stück Kona Cotton in der Farbe Snow dabei. Alle Stoffe müssen vorgewaschen sein, ansonsten verhindert die Imprägnatur die Farbaufnahme und die ganze Arbeit war umsonst.
Die bereits erfahreneren Teilnehmerinnen hatten Kleidungsstücke, Geschirrtücher, Vorhänge etc. dabei. Mit Siebdruck lassen sich beispielsweise Flecken nämlich hervorragend überdecken. All die Stoffe sollten relativ hell sein; je dunkler der Stoff, desto mehr Farbe wird benötigt. Zum einen kann es dadurch sein, dass Farbe unter das Motiv läuft, zum anderen wird das Material ggf. etwas steifer aufgrund der Farbmenge.


Zwischendurch kamen die verschiedenen Stoffstücke also immer mal wieder zum Trocknen auf die Leine, entweder draußen auf der Terrasse oder direkt im Atelier.
Auf dem Holzdeck haben wir einen wirklich leckeren veganen Mittagssnack, gekocht von Orike, genossen. Wirklich außergewöhnlich, Mitte Oktober noch ohne Jacke draußen essen zu können.


Meine Motive oben habe ich teilweise zu wenig trocknen lassen [gut sichtbar bei den orangefarbenen Strahlenblüten und den pinken Zweigen des Tischläufers rechts unten]. Besser wäre es gewesen, wenn die untere Farbe schon durchgetrocknet wäre, dann wäre das Pink deckender gewesen.



Orike hat eine wunderschöne Bildsprache. Das gerahmte Bild mit dem asiatischen Frauenporträt entstand auf einem Reststück Stoff. Ich mag dieses subtile so sehr!
Im Ladenbereich konnte ich nicht widerstehen und habe zwei Täschchen mit asiatischen Motiven erstanden. Eines nutze ich als mini Kulturbeutel für Kurztrips, das andere für den ganzen Schnickschnack, den ich so mit mir rumschleppe, wenn ich unterwegs bin: Ladekabel, Powerbank, Stecker und so etwas….
Eine weitere Workshopteilnehmerin übernachtete bei Orikes Schwester; wir haben nach dem Workshop den Abend zu fünft verbracht und Manja erzählte detailreich von ihrem Wanderurlaub in Georgien, den sie im Sommer mit ihrem Mann unternahm. So spannend! Georgien wäre jetzt nie auf meiner Bucketlist gestanden, aber das hat wirklich mein Interesse geweckt.


Ich habe am Tag der Rückreise dann noch die Gelegenheit genutzt, den japanischen Teegarten im Stadtpark Hannover zu besuchen. Die Ruhe in diesen kleinen, meist etwas abgeschotteten Gartenbereichen mag ich so sehr! Das war genau das Richtige für einen Montagvormittag in der Großstadt. Irgendeine großzügige Person hat in eine Kiefer des Teegartens einige Origami-Kraniche gehängt. Dies war die Inspiration für mich, mich auch mit Origami zu befassen und seither habe ich mehrere Dutzend Kraniche gefaltet.



Beim Schreiben dieses Beitrags habe ich auch wieder auf Orikes Homepage gestöbert und ich hoffe, dass meine Anfrage angenommen werden wird und ich Ende September mich erneut kreativ austoben kann. Da nicht nur Stoff bedruckt werden kann, sondern auch beispielsweise Papier, habe ich schon Ideen, was dabei entstehen könnte….