


Werbung ohne Auftrag. Letztens war ich nach langer Zeit mal wieder beruflich unterwegs – unser Team hat sich zu einer Minikonferenz im Bayerischen Wald getroffen. Bevor ich mich auf die Heimfahrt machte, nutzte ich die Möglichkeit, einen Spaziergang durch das idyllische Perlbachtal zu machen. Ich habe mich auf dem Tipp der Hotelchefin verlassen und wurde nicht enttäuscht. Das Wetter wandelte sich zwar während der knapp 2 km langen Wanderung von strahlendem Sonnenschein zu Schneegraupel, aber das hat mich so gar nicht gestört.



Der Perlbach, der eigentlich Bogenbach heißt, hat seinen Namen von den Muscheln, die es hier früher gab. In früheren Zeiten war es bei Strafe verboten, sich solchen Bächen allein zu nähern. Auf Diebstahl der Perlmuscheln standen so drakonische Strafen wie das Abhacken der Hand oder der Tod durch Hängen. Am Bachufer finden sich immer wieder erklärende Tafeln, sowohl eben zur Namensgebung als auch beispielsweise zu den Gesteinsarten im Bayerwald.



Für mich war es eine Wohltat, nach intensiven Diskussionen die Ruhe der Natur zu genießen. Es war bestimmt der Uhrzeit geschuldet, aber während des gesamten Spaziergangs traf ich gerade mal eine andere Person. Die Strecke lässt sich gut bewältigen, überwiegend handelt es sich um gut begehbare Forstwege. Ungefähr zur Hälfte der Strecke gibt es eine Wassertretanlage nach Pfarrer Kneipp – das macht im Sommer bestimmt richtig viel Spaß.



Beim Rückweg bewegt man sich nicht mehr so sehr am Bachufer, sondern geht eine ziemliche Anhöhe hinauf. Das ist aber auch für Ungeübte sehr gut machbar. Immer wieder gibt es auch Bänkchen für eine kleine Rast.



Faszinierend ist es für mich immer wieder, wie sich Bäume auch unter unwirklich anmutenden Umständen ihren Lebensraum erkämpfen. Einfach mal zwischen Felsbrocken in die Höhe wachsen. Es war so schön, dem Vogelgezwitscher zu lauschen und eine Auszeit von der aktuell so bedrohlichen Realität zu nehmen.

