Gesicht zeigen – Gemeinsam gegen Hass und Hetze der AfD. Für unsere Demokratie.

Im Normalfall schreibe ich hier über Reisen, DIY und irgendwie ist dies hier so eine kleine Blase der Glückseligkeit. In Zeiten wie diesen kann ich aber nicht ignorieren, was das Land bewegt. Als weiblich gelesene, chronisch kranke Person, die absolut nicht der Norm entspricht – mehrgewichtig, tätowiert, bewusst kinderlos und laut – kann ich einfach nicht passiv abwarten, was eine Minderheit möchte: Deportationen, Menschen entrechten und allgemein alles das, was vor weniger als 100 Jahren schon einmal die Menschheit an und in den Abgrund trieben.

Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben; das kann nur Licht. Hass kann Hass nicht vertreiben; das kann nur die Liebe.

Martin Luther King

Für mich bedeutet das: Gesicht zeigen, laut und präsent sein! Zusammen mit 10.000 anderen engagierten Demokrat:innen war ich gestern am Münsterplatz in Ulm, um zu zeigen: wir sind mehr!

Deutschlandweit haben Hunderttausende für Vielfalt und Demokratie eingestanden. Wir alle – Alt und Jung, verschiedenster Ethnie, Religionszugehörigkeit, sexueller Orientierung, Anhänger:innen unterschiedlicher Vereine und Sportarten – möchten keinerlei Toleranz für Nazis und deren Allmachtsfantasien. WIR SIND MEHR!!!!!

Man darf nicht nur dagegen sein, man muss etwas tun

Sophie Scholl

Mein Wunsch an alle, die das hier Lesen: engagiert Euch und geht wählen! Keine Macht den Nazis! Zeigt Euer Gesicht, seid laut und unbequem. Auch wenn ich keine eigenen Kinder habe; ich bin Tante, Schwester, Schwägerin, Tochter, Enkeltochter und möchte, dass meine Familie selbstbestimmt ohne Einschränkungen leben kann.

Wenn Menschen, die hier geboren sind oder seit unzähligen Jahren leben, vertrieben, deportiert, ermordet werden, dann können wir alle das nicht mehr. Egal, ob es sich um Ärzt:innen, Pflegende, Dienstleistungspersonal handelt; die Person, die im Stadion oder der Arena immer neben Dir steht, Freund:innen oder die eigene Familie – von jetzt auf gleich einfach weg. Essen gehen, Reisen – geht alles nicht mehr. Schaut Euch das wirklich beeindruckende Video von Patrick Esume an. Ich hab jedes Mal wieder Gänsehaut, wenn ich mir das ansehe.

Um meine beste Freundin zu zitieren: „Ich bin stolz auf meine Bubble!“ Auf der Karte sind die Demos dieses Wochenendes zu sehen. Ich hätte nie gedacht, dass sich die Geschichte wiederholt. Noch hoffe ich, dass die Demokrat:innen den Schneeball davon abhalten können, sich zu einer Lawine auszuweiten.